Das Gurtzeug beim Gleitschirmfliegen ist der Sitz für den Piloten, welcher über Karabiner mit den Tragegurten des Gleitschirmes verbunden ist.
Gurtzeuge gibt es heute in den verschiedensten Ausführungen und mit unterschiedlichen Schutzfunktionen. Neben der Bequemlichkeit für den Piloten, kann das Gurtzeug auch maßgeblichen Einfluß auf das Flugverhalten des Gleitschirmes haben und sollte daher mit der gleichen Umsicht gewählt werden, wie der Gleitschirm.
Der Sitz eines Gurtzeuges sollte so beschaffen sein, dass es dem Piloten während des Fluges eine angenehme und ermüdungsfreie Sitzposition bietet und ihn ferner während des Start-und Landevorganges nicht zu sehr in der Bewegungsfreiheit einschränkt.
Die Sitzposition im Gurtzeug kann mit den verschiedenen Gurten individuell bis fast leigend eingestellt werden, doch aus Gründen der besseren Übersicht und Manövrierbarkeit ist eine eher aufrechte Sitzposition deutlich von Vorteil.
Die Aufhängungshöhe (Abstand Karabiner zum Sitzbrett) bei einem Gurtzeug kann bei den unterschiedlichen Gurtzeugen differieren und sie hat maßgeblichen Einfluß auf die Wahrnehmung der Kappenbewegung durch den Piloten.
- bei einer niedrigen Aufhängungshöhe werden die Kappenbewegungen des Gleitschirmes meist deutlich spürbarer übertragen und vermitteln dem Piloten ein direktes, ungedämpftes Fluggefühl und unterstützen den Piloten wirksam, bei Kurvenflügen durch Gewichtsverlagerung
- bei einer hohen Aufhängungshöhe wird dem Piloten ein ruhigeres Fluggefühl vermittelt und der Gleitschirm besser stabilisiert, doch gleichzeitig auch das Feedback der Kappe verringert und der gewichtsunterstürtzte Kurvenflug verringert
Aufbau des Gurtzeuges:
- Sitzfläche
- Protektor (Schaumstoff, Airbag oder Hybrid)
- Rettungsschirm-Container (nicht bei allen Modellen)
- Beingurte (verstellbar)
- Schultergurte (verstellbar)
- Beckengurt (verstellbar)
- Brustgurt (verstellbar)
- Aufhängungsgurte zur Verbindung mit Karabier an Tragegurte
- Beschleunigersystem
