Mit dem Gleitschirm in der Bergueda - von Rasos de Peguera zur 1a Maria bei Avia

  • Rasos de Peguera - ein ehemaliges Ski-Gebiet und im Bereich um Berga einer der höchstgelegenen Startplätze in der katalanischen Comarca Bergueda.


    In einigen deutschsprachigen Blogs sogar als anspruchsvolles Fluggebiet für das Pragliding bezeichnet, liest man ebenso Informationen, dass es nicht und nur schlecht möglich ist, die Berge und Ausläufer der Serra de Queralt in Richtung Avia / Berga zu überqueren.


    Somit war mein anfänglicher "Bammel" durchaus verständlich, doch wie bei vielen anderen Gebieten für das Gleitschirmfliegen ist es auch immer eine Frage wann und mit welcher Erfahrung man fliegt.


    Urspünglich war geplant geplant, an einem der üblichen Startplätze um Berga / Avia "abzuheben", doch ein seit Tagen vorherrschende Hochdruckgebiet und die anhaltende Inversionswetterlage machten die üblichen Startplätze 1a Maria, 2a Maria und La Rampa nicht nutzbar.


    Auf einer höher gelegenen Webcam (Webcam - Santuari de Queralt) war allerdings zu sehen, dass bei diesem "Bodennebel" weiter oben strahlend blauer Himmel und Sonnenschein vorherrschte.


    Ich war mit meiner Ungedult nicht allein und außer mir gab es noch so einige andere Locals, die mit der Situtation reichlich unzufrieden waren.

    Nach einiger Zeit des kollektiven Wartens und Diskussion über die Situation, hielten wir es nicht mehr aus und machten uns schlußendlich zu viert auf dem Weg zum Startplatz Rasos de Peguera, welcher als der höchste in der Region gilt.


    Zu diesem Zeitpunkt war nicht sicher, ob wir auch wirklich fliegen konnten, da in höheren Lagen durch das Hochdrucksystem teilweise ein starker Wind aus Nord herrschte.

    Ähnlich der Fön-Wetterlagen nördlich der Alpen, können in auch in den südlichen Pyrenäen in solchen Situationen Fallwinde und Turbulenzen auftreten und all diese Bedingungen erfährt man nicht durch Wetterdienste, sondern nur indem man vor Ort fährt und die Situation selbst erlebt und mit den Locals einschätzt.


    Besonders wichtig ist es zu wissen, wo man in unvorhergesehenen Situationen mit dem Gleitschirm in dieser Region sicher landen kann und wo eventuell Probleme auftreten können.


    Bei all diesen Diskussionen sind natürlich auch die diversen Äusserungen und Beschreibungen aus dem Internet bezüglich dieser Region zur Sprache gekommen.


    Fakt ist, dass man die Gegend nicht unterschätzen sollte.

    Gerade im Sommer kommt es im Verlaufe des Tages durch die vorgelagerten Berge des Pyrenäenkammes zu starken Thermiken. Diese gepaart mit überregionalen Wind aus ähnlichen bis gleichen Richtung aus Süd kann das Überqueren der Berge der Serra de Queralt unmöglich machen und ebenso an einigen Stellen zu starken Turbulenzen und gefährlichen Rotoren führen.


    Eine der kniffeligen Stellen ist der kleine "Pass", durch welcher ein kleiner Weg führt und die Berge des Cingles de Queralt (links im Bild) von den Bergen der Serra de la Tossa (rechts im Bild) trennt.


    Je nach Flughöhe und vorherrschendem Wind kommt man über die Berge oder eben nicht. Generell gilt an dieser Stelle "je höher, desto besser"!


    Ebenso ist auch auf dem Bild links die Wiese des Campingplatzes Font Freda zu sehen und rechts der Anfang der eigentlichen und richtigen Landwiese Pla de Campllong.


    Letztgenannte Wiese habe ich auf der obigen Maps der Gegend als Startpunkt verwendet, wenn kein "Fahrdienst" zum Parkplatz am Rasos de Peguera zur Verfügung steht und man geplant hat, zu Fuß hoch zum Startplatz zu wandern.


    Doch bei wenig Wind und ebenso einer abgeschwächten Winterthermik ist das Passieren dieser Berge nahezu kein Problem.

    Dennoch ist es gut zu wissen, dass die eigentliche Landewiese nicht etwa die Wiese am Campingplatz Font Freda ist, sondern die weiter westlich gelegene lang gestreckte ebene Wiese.


    Oben angekommen genossen wir erstmal das Panorama und entspannten uns von unserer kleinen Wanderung vom 200m weiter unten gelegenen Parkplatz am Rasos de Peguera hoch zum Startplatz.



    Die Situation weiter unten war nach wie vor unverändert nebelig - also weiter relaxen und die Gegend bewundern (und Sonne genießen) ...





    Die Situation am Landeplatz Foubes bei Avia hatten sich dann gegen 14 Uhr gebessert und wir konnten mit unseren Gleitschirmen endlich starten.


    Zeitenweise kam leichter Wind aus nördlicher Richtung aufgrund der vorherrschenden meteorologischen Situation durch, doch die Sonne mit ihrer Thermik glich das meist aus.







    Etwas mehr laufen, aber dann einfach nur noch genießen ....


    Nach Überfliegen der Serra de Queralt hat man nun die Berge der Primera Maria (1a Maria) und Segunda Maria (2a Maria) "unter sich".


    Ebenso auf dem Bild links gut erkennbar der Poligono Industrial bei Berga, dessen umgebende Wiesen gerne auch von vielen Gleitschirmpiloten für die Landung genutzt werden, wenn sie von der La Rampa unterhalb des Klosters Santuari de Queralt starten.


    Bis erreichen der Wolken, welche die Obergrenze der Inversionsschicht kennzeichnen, ein sehr entspannter Flug. Ab da dann auf "Wolkenhöhe" anfangs etwas "wackelig" aber auch nicht angsteinflößend.


    Insgesamt sehr zu empfehlen und aufgrund der wunderschönen Landschaft das eigentliche Sahnestück beim Gleitschirmfliegen in der Bergueda um Berga herum.

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