Camping in Katalonien (Spanien) - Regelungen für Naturparks und Landschaftsschutzgebiete

  • Immer wieder ließt man in diversen Outdoor-und Wander-Foren recht unterschiedliche Erlebnisberichte zum Thema Übernachtung im Freien und Camping in den Pyrenäen.

    Vielen ist sogar bekannt, daß sie das nicht dürfen und hoffen durch Verwendung von Zelten in grünen Farbtönen oder gar Tarnmustern den aufmerksamen Augen dieser erfahrenen Waldwächter zu entgehen.


    Doch diese Hoffnung trügt und oft liest man von den Agents Rurals, der "Katalanischen Landschafts-und Naturpolizei" Meldungen wie diese:

    Els Agents Rurals van denunciar el passat dijous quatre persones per acampar sense permís al Parc Natural de l'Alt Pirineu, concretament a la zona de l'estany de Garrabea, al terme municipal d'Alt Àneu. Els campistes, d'origen francès, van ser interceptats passades les 11h del matí, un fet que està prohibit al Parc Natural de l'Alt Pirineu.


    L'acampada lliure està prohibida al Parc Natural de l'Alt Pirineu. Tan sols es pot pernoctar entre les 20h i les 8h i fora d'aquest horari no hi pot haver cap tenda muntada. Es permet, doncs, acampar només una sola nit en una mateixa localització, sempre i quan es deixi l'entorn en les mateixes condicions naturals en què s'ha trobat.


    Sempre amb autorització de l'òrgan gestor del Parc Natural, en compliment del Decret 148/1992, es permet l'acampada a grups no superiors a 3 tendes o 15 persones. Les sancions en cas d'incompliment de la normativa no superen els 300 euros.


    Hier wurden Wildcamper aus Frankreich im Naturparkt "Alt Pirineu" (westlich von Andorra) von den Agents Rurals mit einem aufgestellten Zelt festgestellt und darauf hingewiesen, daß das Aufstellen von Zelten in diesem Bereich der Pyrenäen zeitlich reglementiert ist und mit Strafen bis zu 300,-€ geahndet werden können.



    Fakt ist, daß in den 20 Landschaftsschutzgebieten Kataloniens das Camping und Aufstellen von Zelten in den meisten Fällen komplett verboten ist.


    In einigen Naturparks ist lediglich die Übernachtung im Freien in der Zeit zwischen 20 Uhr abens bis 8 Uhr morgens erlaubt und auch hier dürfen nicht mehr als 15 Personen an einer Stelle übernachten.


    In den meisten Naturparks Kataloniens gibt es reichlich Berg-und Schutzhütten (Refugies), so daß das Campieren in einem Zelt eigentlich gar nicht nötig ist.


    Und wer unbedingt in seinem Zelt schlafen will, der sollte dies nur in der Nähe von bewirstschafteten Berghütten, in Absprache mit dem Betreiber machen. Das kann zwar ein paar Euros kosten, ist aber immer noch billiger als eine Übernachtung in der Berghütte und ebenso preiswerter als eine Strafe von den Agents Rurals zu erhalten.


    Obwohl im Frühjahr die Temperaturen in den Bergen noch recht niedrig sind, ist die Waldbrandgefahr vorhanden. Dies leigt einfach daran, daß auf der Südseite der Pyrenäen viel weniger Niederschlag fällt, als auf der französischen Seite.


    Schon seit einigen Jahren haben die Behörden in Katalonien erkannt, dass die Natur ein wertvolles Gut ist und entsprechende Reglungen erlassen:


    Auch wenn diese Meldungen meist (leider) nur auf Katalan verfasst sind, sollte der gesunde Menschenverstand einem dazu veranlassen, daß man sich bewußt und mit entsprechender Vorsicht in den Landschaftsschutzregionen Kataloniens aufhält.


    Doch offensichtlich gibt es immer wieder Wanderer, welche denken, daß sich sie schlauer sind und sich über diese Verbote hinwegsetzen können und teiweise sogar auf die irrwitzige Idee kommen, in diesem Gebieten zu grillen oder gar offene Feuerstellen zu betreiben.


    Doch diese Schläue trügt - die Agents Rurals kennen die Gebiete wie ihre Westentasche und posten regelmäßig ihre "Jagderfolge" auf Wildcamper auf Twitter ;)



    Von daher lieber mal ein Paar Euros dem Betreiber eines Refugies für das Aufstellen eines Zeltes auf den dafür vorgesehenen Plätzen geben als eine fette Strafe zu kassieren oder gar die Natur zu schädigen, denn auch unsere Kinder sollen diese einzigartige Landschaft so bewundern können wie wir.

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